Die richtige Teichpumpe auswählen – Worauf es wirklich ankommt
Die Wahl der passenden Teichpumpe entscheidet über die Wasserqualität, die Energieeffizienz und letztlich auch über die Gesundheit Ihrer Fische. Gerade bei Koiteichen sind die Anforderungen an Umwälzleistung, Förderhöhe und Druckverhältnisse höher als bei einfachen Zierteichen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, worauf es wirklich ankommt – inklusive wertvoller Tipps und Hinweise aus der Praxis.
Wichtige Entscheidungskriterien im Überblick
Vor dem Kauf einer Teichpumpe sollten Sie folgende 10 Punkte sorgfältig prüfen. Diese Faktoren beeinflussen maßgeblich, wie effektiv und wirtschaftlich Ihre Anlage später läuft:
- Art des Teiches: Koiteiche stellen höhere Anforderungen an Umwälzleistung und Wasserqualität als Schwimm- oder Zierteiche. Die Pumpe sollte zum Einsatzzweck passen – ob für Fische, Badegäste oder reine Zierwirkung.
- Größe des Teiches: Die Teichgröße bestimmt die erforderliche Förderleistung. Für Koiteiche gilt: Das gesamte Volumen sollte mindestens einmal pro Stunde umgewälzt werden.
- Anforderungen an die Wasserqualität: Je empfindlicher die Besatzung (z. B. wertvolle Koi), desto leistungsfähiger muss das Filtersystem samt Pumpe sein. Auch bei starker organischer Belastung (Laub, Futterreste) ist eine robuste Pumpe erforderlich.
- Existenz eines Teichfilters: Hat Ihr Teich bereits ein Filtersystem? Die Pumpe muss zur Filterleistung und -art passen. Geschlossene Systeme benötigen meist mehr Druck.
- Betriebsart des Filters: Schwerkraft- oder Pumpbetrieb? Bei Schwerkraftanlagen ist der Wasserstand auf gleicher Höhe mit dem Filter. Beim gepumpten System muss die Pumpe Wasser nach oben fördern – entscheidend für die Förderhöhe.
- Förderhöhe: Der Höhenunterschied vom Wasserspiegel zur Filteranlage beeinflusst die tatsächliche Fördermenge. Je höher, desto weniger Wasser kommt oben an – siehe Pumpenkennlinie.
- Druckverlust: Neben der Höhe beeinflussen auch Rohrdurchmesser, Länge, Bögen und der Filtertyp (z. B. Bead- oder Druckfilter) die Leistung. Jeder Widerstand zählt – siehe Druckverluste.
- Energieverbrauch: Eine Pumpe läuft rund um die Uhr. Deshalb zählt nicht nur der Anschaffungspreis, sondern vor allem der Stromverbrauch. Energiesparende Modelle senken die Betriebskosten erheblich – siehe energiesparende Teichpumpen.
- Regulierung des Volumenstroms: Soll die Pumpe anpassbar sein – etwa je nach Tageszeit, Temperatur oder Filterbedarf? Dann sind regelbare Teichpumpen eine gute Wahl.
- Gesamtkosten statt nur Anschaffungspreis: Addieren Sie die Investitionskosten mit den jährlichen Energiekosten multipliziert mit der erwarteten Lebensdauer. Erst so erkennen Sie, ob ein günstiges Modell langfristig wirklich günstig ist.
1. Umwälzleistung – wie oft sollte das Teichwasser umgewälzt werden?
Ein Teich lebt von Bewegung. Die Umwälzung sorgt für Sauerstoff, Nährstoffabbau und klares Wasser. Die Faustregeln lauten:
- Zierteich: Umwälzung alle 2–3 Stunden
- Fischteich: Alle 1–2 Stunden
- Koiteich: Mindestens einmal pro Stunde das gesamte Teichvolumen!
2. Förderhöhe, Druckverluste und Pumpenkennlinien – was kommt wirklich an?
Ein häufiger Irrtum: Die auf der Verpackung angegebene Fördermenge einer Pumpe entspricht meist der maximal möglichen Leistung ohne Widerstand, also bei 0 m Förderhöhe und freiem Auslauf. Im realen Teichsystem ist das jedoch nie der Fall.
In der Praxis wirken verschiedene Widerstände auf das Wasser – und genau hier kommt die sogenannte Pumpenkennlinie ins Spiel.
Was ist eine Pumpenkennlinie?
Die Pumpenkennlinie zeigt, wie sich die Fördermenge bei steigender Förderhöhe verändert. Sie beginnt links (bei 0 m) mit der maximalen Leistung und fällt mit zunehmender Höhe steil oder flach ab – je nach Bauart der Pumpe.
Auf dieser Kennlinie kann man ablesen, wie viel Wasser bei einer bestimmten Förderhöhe tatsächlich noch gefördert wird.
Druckverlust kommt zur Höhe dazu!
Der entscheidende Punkt: Die Förderhöhe ist nicht nur die sichtbare Höhe vom Wasserspiegel zur Filteranlage. Auch der Druckverlust in Rohrleitungen, Bögen, Schlauchverengungen oder geschlossenen Filtern muss zur effektiven Förderhöhe dazugerechnet werden!
Diese Druckverluste entstehen durch:
- zu kleine Rohrquerschnitte
- lange Schlauchstrecken
- enge Bögen und Winkel
- Übergänge oder T-Stücke
- geschlossene Filter (z. B. Beadfilter, Druckfilter)
Rohrdurchmesser richtig wählen
Ein zu kleiner Schlauchdurchmesser führt zu unnötig hohem Druckverlust – und mindert die tatsächliche Förderleistung drastisch. Für größere Teiche gilt:
- bis 10.000 l/h → min. 40 mm
- ab 15.000 l/h → besser 63 mm
- ab 20.000 l/h → auch 75 mm, 90 mm oder 110 mm Rohre einsetzen!
Wir berechnen das für Sie
Die Kombination aus Höhenunterschieden, Rohrführung und Filtertyp macht es für viele schwer, die optimale Pumpe allein zu ermitteln. Deshalb bieten wir Ihnen eine professionelle Berechnung des Druckverlusts an – schnell und kostenlos.
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3. Filter, Bachlauf oder Fontäne – welcher Einsatz ist geplant?
Je nach Anwendung unterscheiden sich die Anforderungen an die Pumpe:
- Filterpumpen: hohe Fördermenge, grobschmutztauglich
- Bachlaufpumpen: konstanter Druck bei mittlerer Höhe
- Fontänenpumpen: fein regulierbar mit passenden Düsen
4. Energieverbrauch – unterschätzte Langzeitkosten
Eine Pumpe, die 24/7 durchläuft, verursacht über das Jahr hinweg erhebliche Stromkosten. Moderne Pumpen mit energieeffizienter Technik sparen im Vergleich zu älteren Modellen bis zu 50 % der Betriebskosten.
→ Energiesparende Teichpumpen entdecken
5. Rohrpumpen für große Teiche
Für große Anlagen mit wenig Förderhöhe sind sogenannte Rohrpumpen eine ideale Lösung. Sie bewegen extrem viel Wasser mit sehr geringem Stromverbrauch – perfekt für Schwerkraftfilter, Flachbecken oder große Koiteiche mit niedrigen Rückläufen.
6. Reinigung & Pflege der Pumpe
Verunreinigungen wie Algen, Laub oder Schlick können die Pumpenleistung erheblich mindern. Regelmäßige Wartung erhält die Effizienz und schützt vor Schäden.
→ Anleitung: Teichpumpe richtig reinigen
Fazit: Gute Planung spart Ärger & Energie
Die Wahl der richtigen Teichpumpe ist eine Investition in dauerhaft sauberes Wasser, gesunde Fische und geringe Betriebskosten. Berücksichtigen Sie Teichgröße, Teichtyp, Umwälzmenge, Förderhöhe, Leitungslänge, eventuelle Druckverluste, Energieverbrauch und den gewünschten Einsatzzweck – und lassen Sie sich im Zweifel fachlich beraten.